Landesstrafanstalt Bautzen

 

 

 

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Peter Thiel

24.11.2011

 

 

 

 

 

Weitere Darstellungen mit Bezug zum Thema:

Familiengeschichte

Bauhaus Dessau

Fritz Heinze (geboren am 22.3.1904, gestorben am 2.1.1958)

Konzentrationslager Colditz

Landesstrafanstalt Bautzen

Kriegsfotos 1941 bis 1944 - Bilder aus einem Krieg - von Fritz Heinze

Kriegstagebuch von Fritz Heinze - geboren am 22.03.1904 in Jena, gestorben am 02.01.1958 in Potsdam-Babelsberg

 

 

 

 

Fritz Heinze - 

geboren am 22.3.1904, gestorben am 2.1.1958

 

 

 

 

Namensliste betr. Gefangene der Untersuchungshaftanstalt Bautzen 1933-1945. (Nachkriegszusammenstellung)

 

 

 

 

 

Untersuchungshaft in Bautzen 01.04.1935 bis 05.09.1935

Briefe ab 06.04.1935 aus Gefängnis in Bautzen

 

 

 

Liebe kleine Katrin,

Vorerst meinen herzlichsten Glückwunsch zum Geburtstag alles Gute, alles Schöne, viel Schokolade und viel Bonbons

wünscht Dir der Papa. Das (auf dem Bild) soll eine Amsel sein. die ist nämlich aus unserem Hof. die kommt uns öfter besuchen. sie hat gar keine angst und kommt immer ganz dicht an uns ran. Dann legt sie den Kopf schief und äugt uns von unten an. Vielleicht nimmt sie uns aber auch gar nicht für gefährlich, weil sie weiß daß von den Männern, die da jeden Tag ohne ein Wort im Viereck herumlaufen, keiner einen Schritt aus der Reihe tut. Ich habe sie jedenfalls beauftragt nach Jena zu fliegen und der Katrin einen schönen Gruß zu bringen. Wenn ihr aber eine Amsel seht, ist sie´s sicherlich. Auf deine Briefe, die mich nicht erreichten, muß ich Dir leider mitteilen, daß ich noch nicht heimkommen kann. An der Tür von meinem Zimmer, da ist keine Klinke dran, kann man nicht aufmachen. Aber ich freue mich sehr, daß ihr nun nach Jena gefahren seid, so sehr als ob ich selbst eine Reise machen könnte. Noch schöner, absolut vollkommen wärs natürlich gewesen wenn ich mit Euch hätte fahren können -

 

 

aber das absolut Vollkommene ist eben so selten. Meine letzte Reise liegt nun schon über 3 Monate zurück und die war auch nur teilweise schön. Unser Privatwagen (Gefängniswagen) war so eng u. heiß, trotzdem es draussen schneite. Aber doch haben wir stundenlang an der kleinen vergitterten Luftklappe gestanden und mit ausgehungerten Augen durch einen Spalt die Landschaft betrachtet. Beim letzten Regen dacht ich daran - man müßte Euch kleine Gießkannen kaufen. Und nun hat das die Oma zur selben Zeit schon getan als ich daran dachte. ... Die Tante Leni wird sicher eine große Torte wieder backen. Wie gerne würde ich mein Stück selber davon essen, weil´s aber nicht sein kann, soll´s der Peter haben. Er hat mich so gedauert, das ihn das Pony getreten hat. Ernstlich hat´s ihm doch nichts geschadet? Bleibt alle recht gesund und munter und seid vielmals gegrüßt von Eurem

Fritz und Papa. 

 

 


 

 

 

Brief 06.09.1935 aus Leipzig

Briefe ab 21.09.1935 aus Grimma (Amtsgerichtsgefängnis)

(letzter) Brief von Gertrud Heinze an Fritz Heinze am 5.2.1936 aus Leipzig

Haft in Grimma bis Februar 1936. Danach Entlassung.

 

 

 


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